Meine Tage in Arequipa sind gezählt. Am Freitag hatten wir Praktikanten unsere Abschiedsfeier zu der wir ca. 45 Leute eingeladen hatten. Die Meisten sind auch gekommen. Zu Essen gab es Pizza und Pizzabrötchen (alles selbstgemacht) und zu Trinken Bowle, Bier, Rum und Piso. Kurz vor neun erschien der erste Gast und so gegen sieben ging dann auch der Letzte. Eigentlich war geplant noch in die Stadt zu gehen ins DejaVu oder ins Forum zum Tanzen, aber das war gar nicht nötig. Auch bei uns im Hof kann man gut tanzen, was auch alle ausgenutzt haben. Sogar Carmencita hat das kranke Tanzbein geschwungen. Nach einer kurzen Abschiedsrede von Miguel und Babs gab es dann ein Fotogeschenk für uns und danach mussten wir Praktis uns erstmal gegenseitig trösten. War ne Superfeier, was man am Folgetag besonders der Küche ansah! In der Galerie gibt es ein paar Fotos.
Wenn die Erde wackelt
Jetzt kann ich es ja schreiben ;). Jetzt, wo ich bald weg bin. Ich bin jetzt erdbebenerprobt. Erdebeben sind in Arequipa ganz normal. Und während für mich alles ein Erdbeben ist was die Erde zum Wackeln bringt, haben die Peruaner zwei verschiedene Worte dafür. Temblor und teremoto. Ersteres bezeichnet mehr so ein Zittern der Erde (also locker bis Stärke 6 oder so) und ein teremoto ist dann schon ein richtiges Erdbeben.
So kleine Bebchen gibt es eigentlich jeden Tag und man merkt sie normalerweise nur wenn man still am PC oder anderswo sitzt. Irgendwann bildet man sich ein, dass es die ganze Zeit wackelt und grummelt, denn man hört es auch. Größere Bebchen gibt es natürlich auch und nachdem ich meine ersten zwei stärkeren hier in Arequipa verschlafen hatte, hat es uns dann doch ab und zu während der Arbeitszeit erwischt. Montag ist Erdbebchentag würde ich fast sagen, denn ein paar mal hintereinander hat es immer montags heftig gewackelt. Die Peruaner sagen, die Erde wackelt immer vor oder nach einem Wetterumschwung. Wie das beides zusammen hängen soll verstehe ich zwar nicht, aber sie schwören darauf.
Ist wirklich grueselig, wenn auch einmal die Erde so wackelt, so richtig meine ich und man eigentlich gar nichts machen kann. Während wir dann häufig schon die Flucht in den Garten angetreten haben sind unsere peruanischen Kollegen immer ruhig sitzen geblieber, der Art „ist was? War was?“. Es ist aber völlig normal wenn in Südperu oder Norchile bzw. in den beiden Ländern überhaupt mal die Erde wackelt. Gut, dass es hier überall diese weiß-grünen Schilder gibt, die die sicheren Zonen in den Gebäuden zeigen! 😉 Manchmal scheint es mir aber so als ob jedes Gebäude einfach so ein Schild haben muss…naja, zum Glück sind es nur Bebchen !
Wenn in Puno der Bär steppt
So, der dritte Teil meines Puno-Urlaubes fehlt noch. Jetzt also hier: Nach den zwei Tagen ruhiger Beschaulichkeit auf den Inseln erwartete mich Puno, eigentlich auch eher ruhig und etwas hinterwälderisch, auch wenn ich diese Aussage eher für ein Gerücht der Arequipeños halte. Wie auch immer in den nächsten Tagen wäre sowieso alles anders, denn da sollte der Höhepunkt des zweiwöchigen Festes sein, dass es zu Ehren der Jungfrau de la Candelaria gibt. Viele Tänze erinnern an die spanische Besatzungs- und Eroberungszeit und sind ironische Darstellungen spanischer Traditionen. Continue reading „Wenn in Puno der Bär steppt“
Wir bauen einen Zaun!
Was ist passiert, wenn das Büro auf einmal einen Vormittag menschenleer ist?! Dann ist mal wieder Sozialtag und so war es auch heute. An so einem Tag lassen alle Mitarbeiter für einen halben Tag ihre Arbeit liegen und widmen sich einem Sozialprojekt. Normalerweise ist das einmal im Monat der Fall. Im Oktober waren wir bei den Senioren und haben getanzt und gespielt, im Dezember hatten wir die ganzen Weihnachtsaktionen in den verschiedenen Projekten (insgesamt 4 Tage) und heute waren wir ganz am Stadtrand von Arequipa und haben begonnen einen Zaun für einen Kindergarten zu bauen. Was dabei so alles schief gehen kann… Continue reading „Wir bauen einen Zaun!“
Gemeinschaftliches Stricken auf Taquile
An diesem Morgen lag der See wieder sehr malerisch da. Tiefblau fast schwarz und gleichzeitig glitzernd durch die Sonne. Einfach nur schön! Wir legen also ab, Kurs auf die Insel Taquile. Das Wetter ist wiedermal top, Sonnenschein pur. Nach einer knappen Stunde legen wir an einem kleinen Hafen an und laufen etwa 40 Minuten bis zum Markplatz. Unser Boot fährt inzwischen weiter zum nächsten Hafen. Unterwegs kommen uns schon die ersten strickenden Männer entgegen.
Amantani – die Insel der Vegetarier ;)
Mit dem Besuch der Uros, war meine Tour natürlich noch nicht beendet. Weiter ging es auf die Insel Amantani, das waren noch drei Stunden Bootsfahrt. Aber das Wetter war ja toll und so konnten wir an Deck den See und die Landschaft genießen. Ich hatte ein paar Fotofreaks an Bord mit riesiger Ausrüstung. Besonders angetan hatten es ihnen Vögel, aber sie fotografierten auch alles andere, was ihnen vor die Linse kam. Die Bootsfahrt war entspannend, so entspannend, dass ich dann doch noch eingeschlummert bin und die ganzen Erklärungen unseres Guides verpasst habe. Die letzten etwa 20 Minuten vor dem Anlegen auf Amantani hatten wir dann nochmal richtig Wellengang – wow, das war ein Geschaukel. Continue reading „Amantani – die Insel der Vegetarier ;)“
Kamisaraki auf den Uros
Letzte Woche habe ich nun meine letzten zwei Urlaubstage genommen um noch mal zum wunderschönen Titicacasee zu fahren. Ich wollte unbedingt noch die strickenden Männer auf der Insel Taquile und die Insel Amantani besuchen. Auch die schwimmenden Uros-Inseln lagen noch einmal auf dem Weg. Wen der Titicacasee einmal in seinem Bann hat, den lässt er nicht mehr los. Bei mir ist das wohl der Fall, denn ich finde den See und das Drumherum traumhaft! Continue reading „Kamisaraki auf den Uros“
Wenn der Müllmann kommt…
Wenn die Müllabfuhr kommt, dann klingt das hier in jedem Stadtviertel anders. Bei uns klingt es nach Beethoven. Nicht zu überhören. Wenn wir erst in der Ferne, dann langsam näher kommend die etwas piepsige Version von „Für Elise“ hören, wissen wir dass wir den Müll auf die Straßen stellen können. Und das ist dann zwei oder drei Mal in der Woche der Fall. Irgendwann hört man die Musik dann gar nicht mehr, an anderen Tagen ist man schon mal leicht genervt von dieser schrägen Version. Mittlerweile gibt es bei uns Verfechter für ein neues Lied, Lambada zum Beispiel wie in anderen Stadtteilen auch. Ich könnte schwören zu Weihnachten hat das Müllauto weihnachtlich gepiepst, aber ich könnte mich auch irren. Wie gesagt, irgendwann hört man schon gar nicht mehr hin….
Hm, eigentlich wollte ich euch ein kleines Video einstellen, aber ich hab das Müllauto heute leider verpasst. Naja, wird bei Gelegenheit nachgereicht.
Sooo, in 45 Minuten geht dann auch mein Bus nach Puno, bis Dienstag bin ich dann erstmal weg. Morgen bis Samstag werde ich die Inseln Amantani und Taquile besuchen und dann mit dem Rest des Büros am Sonntag und Montag Karneval in Puno feiern….bin schon seeehr gespannt.
Sieben neue Weltwunder
Jeder hat schon von den sieben Weltwundern gehört. Doch wenn ihr versucht alle zusammen zu bekommen, fallen euch wohl mit Mühe gerade einmal zwei oder drei ein. Das liegt wahrscheinlich daran, dass bis auf eines, die Pyramiden von Gizeh, alle bereits zerfallen sind oder zerstört wurden.
Sieben neue Wunder sollen also her. In einer Online-Kampagne wird dazu aufgerufen, die neuen sieben Weltwunder zu wählen. Durch mehrere Vorauswahlen wurde die Liste der ursprünglich 200 Bauwerke und Monumente bereits auf 21 Finalisten reduziert.
Wer soll also dazu gehören?! Der Eiffel Turm, das Taj Mahal, die Alhambra, Schloß Neuschwanstein, der Kremel, Petra in Jordanien, Machu Picchu, die Akropolis, die Osterinsel, Angkor in Kambodscha, die Pyramiden von Chichén Itzá, die Christus-Statue in Rio, das Kolloseum, die chinesische Mauer, Hagia Sophia in Istanbul, der Kiyomizu Tempel in Japan, die Freiheitsstatue, die Pyramiden von Gizeh, Stonehenge, das Opernhaus in Sydney oder Timbuktu.
Die Auswahl fällt schwer, wenn man nicht alles aus eigener Erfahrung kennt oder gerade einmal wage davon gehört hat. Hoffentlich gewinnen nicht nur große, bekannte und symbolträchtige Monumente aus der westlichen Welt. Aber ihr könnt mit entscheiden. Per Internet und Telefon kann jeder sich an der Abstimmung beteiligen. Das Ergebnis wird am 07. Juli in einer Fernsehsendung aus Lissabon bekannt gegeben. Mehr Infos gibt es hier: www.new7wonders.com.
Mein klarer Favorit ist jedenfalls die Osterinsel! Und von den anderen sechs hätte ich auch bereits eine Vorstellung.
Wandern im Colca Cañon
Ziemlich glücklich, dass ich jetzt doch nicht separat von der Gruppe loswandern muss starten wir dann gemeinsam. Wir sind eine bunt gemischte Truppe. Zwei Schweizer, zwei Deutsche und eine Holländerin. Silke, Jean und Simon kenne ich schon, mit ihnen habe ich bereits das Tanzbein geschwungen und ein paar tragos geleert. Mit Karen ist unsere Fünfergruppe dann komplett. Unser Anführer ist Remmy, seit 10 Jahren Führer im Colca Cañon und selbst begeisterter Wanderer und Bergsteiger. Ist sogar mal extra nach Chile gereist um einen Sechstausender zu besteigen. Wir waren also in guten Händen.