Terceira an einem Tag

Gestern nun wollten wir die Insel Terceira erkunden. Leider waren über Nacht dicke Wolken aufgezogen und die ganze Insel war in einen grauen Schleier und feinsten Nieselregen getaucht. Die Lavahöhle Alga do Carvao, die wir uns ansehen wollten (wohl ein Highlight), war leider geschlossen (Nebensaison), aber wir unternahmen eine schöne Wanderung durch den Nebelwald zu den Misterios Negros (große Lavakegel). Der Name war Programm, weniger im Wald selbst, dafür umso mehr drumherum, wenn es darum ging die Aussicht genießen zu wollen. Nix da…alles Nebel, wir konnten die grünen Hügel nur erahnen.

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Die lange Partie durch den Wald war aber ziemlich cool, üppige Vegetation, kleinere Kletterpassagen, Schlamm und Pfützen, kraxeln über umgestürzte Bäume oder auch mal unten drunter durch…sehr abwechslungsreich und Bernhard konnte seine Schuhe endlich mal so richtig einsa…matschen. Am Ende ging es über sumpfige Wiesen und ein Stück Straße zurück zum Auto.

Die Fahrt entlang der westlichen Küstenstraße war aufgrund der Sicht mühselig. In der Inselkäserei stärkten wir uns mit  Brot und Käsehäppchen und dann ging es zurück nach Angra.

Zum Abendessen probierten wir Alcatra, eine Spezialität der Zentralinseln, besonders Terceiras: in Weißwein eingelegtes Rindfleisch, das mit Zwiebeln, Speck  und Kohl in einem Tontopf geschmort wird; dazu Reis und Pommes (ja immer beides zusammen). War sehr lecker, aber viel zu viel.

Auf nach Terceira

Heute sind wir relativ früh aufgestanden. Wir wollten halb acht losfahren, um pünktlich am Flughafen zu sein. Über dem Meer hingen dicke, schwarze Regenwolken. Als wir kurz nach halb acht das Gepäck ins Auto geschafft haben, kam Adelina, um uns noch ein paar frisch gepflückte Bananen für die Reise mitzugeben. Da es wirklich viel zu erzählen gab, was wir noch nicht wussten, sind wir erst um acht weggekommen. Trotzdem waren wir pünktlich am Flughafen. Beim Sicherheitscheck die Frage, ob wir Flüssigkeiten, Waffen oder Bomben dabei hätten, was wir verneinen konnten, wir hätten das sonst wohl alles dort zurück lassen müssen.
Geflogen sind wir mit einem Flugzeug mit 80 Plätzen, wir waren aber nur 10 Passagiere. Als es ankam, regnete es stark, deshalb wurde jedem Passagier ein aufgeklappter Regenschirm gereicht. 

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Fanden wir irgendwie nett.
Am Flughafen in Terceira haben wir unser Auto in Empfang genommen, einen 3 Jahre alten Renault Clio, der aussieht und sich fährt als hätte er mindestens 10 Jahre auf dem Buckel. Wir sind vom Flughafen nach Angra do Heroismo, dem Hauptort der Insel, so eine Art Autobahn gefahren. Allein das war schon ein Unterschied zu Pico, die Dichte des Verkehrs, wie hier gefahren wird und der Lärm in Angra machten uns die Insel erst mal nicht wirklich sympathisch.
Nach einem zeitigen Mittagessen in einer urigen Bar sind wir ein wenig durch die Stadt gestreift. Der Stadtpark ist wirklich sehenswert und eine Oase der Ruhe. Hier wurden Bäume und Sträucher aus aller Welt angepflanzt, eine Hand voll Gärtner war dabei, alles in Schuss zu halten.

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Im Park führt eine Treppe weit den Berg hinauf, und von hier aus konnten wir tatsächlich den Pico sehen.
Wir haben dann unser Zimmerchen bezogen und uns dann auf den Weg auf den Monte Brasil gemacht, einem Berg auf einer kleinen Halbinsel vor Angra do Heroismo. Von hier hat man einen schönen Blick über die Stadt und aufs Meer.

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Dort oben gibt es zahlreiche gut ausgestattete Picknickplätze mit Grills und Toiletten, sogar einen gemauerten Backofen haben wir gesehen, alles gut ausgestattet sehr gepflegt. Nicht so schön fanden wir die Volieren, einige mit verschiedenen Fasanen, in einer waren zwei afrikanische Gänse, in einer ein Papagei und in einer weiteren eine Ente, die sahen alle nicht so ganz glücklich aus.
Nach dem Abstieg sind wir dann auf der Suche nach Abendbrot durch die Altstadt spaziert und haben ein kleines Restaurant gefunden, in dem ein alter Herr azoreanische Hausmannskost kocht.
Morgen wollen wir die Insel erkunden.