Lagoas, Walfett und Wurst

Heute haben wir lange geschlafen und dann wieder auf der Terrasse gefrühstückt. Der Hund und die Katzen haben sich viel besser benommen als gestern und konnten sogar ein „Nein!“ akzeptieren.
Da Carmen immer noch kränkelt, habe ich mich nach dem Frühstück wieder allein auf den Weg gemacht, um im Hochland einige der Kraterseen zu besichtigen. Das Wetter zeigte sich wider Erwarten von seiner besten Seite, selbst auf über 900 Metern hatte ich kaum Wolken und damit beste Sicht. Ich klapperte einige der Lagoas ab, habe unterwegs nur wenige Autos, dafür aber um so mehr Kühe und einige Pferde gesehen.
Nach meiner Rückkehr haben wir nach einem kurzen Mittagsschlaf noch einen Spaziergang zum Hafen gemacht. Hier sieht man noch die Fundamente der alten Walfabrik, die 1946 durch einen Zyklon zerstört wurde. An dieser Stelle steht noch ein alter Kessel, in dem früher das Walfett ausgekocht wurde.

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Am Abend haben wir uns dann noch ein Abschieds-Essen im Restaurant „O Barbecue“ unweit des Dorfes gegönnt. Geführt wird es von einem Amerikaner, der in Deutschland die Wurstherstellung gelernt hat. Ich hatte als Vorspeise eine Wurstplatte mit Häppchen aus seinem Sortiment, er versteht sein Handwerk.
Morgen früh fahren wir zum Flughafen, um nach Terceira weiterzufliegen, unsere Rucksäcke sind schon gepackt.

Lange Reise nach Pico

Unser Flug nach Pico war ein wenig aufregend. In Düsseldorf wurde uns nach dem Einsteigen gesagt, dass das KW-Funkgerät kaputt sei, welches für den Flug über den Atlantik unbedingt notwendig ist. Wir warteten  auf Ersatz. Nach ca. einer halben Stunde sagte der Kapitän, der Flug wird umgeplant und wir fliegen nur mit UKW über Madeira. So kamen wir mit nur einer reichlichen Stunde Verspätung in Ponta Delgada an.
Der Sicherheits-Check für den Weiterflug nach Pico war dann wirklich ein Erlebnis. Gürtel ablegen, Schuhe ausziehen und per Hand komplett abtasten lassen, das volle Programm.
Auf Pico gelandet, konnten wir dann unser Auto in Empfang nehmen, dem wir auch gleich richtig viel zumuten mussten. Unter anderem hatten wir auf dem Weg nach Calheta de Nesquim eine Umleitung zu fahren, auf der wir eine Straße mit (gefühlt) 60 Grad Steigung zu passieren hatten. Am Ende schickte uns unser Navi eine „Abkürzung“, auf welcher wir wegen Nebels und schmaler, kurviger Straßen 8 km im 1. Gang fahren mussten.
An unserer Unterkunft angekommen, war unsere Vermieterin nicht da, aber alle Türen waren offen (das ist hier so üblich und auch vollkommen ungefährlich), so dass wir uns unser Zimmer aussuchen konnten.
Das einzige, was wir nun noch brauchten, war Schlaf.