Lagoas, Walfett und Wurst

Heute haben wir lange geschlafen und dann wieder auf der Terrasse gefrühstückt. Der Hund und die Katzen haben sich viel besser benommen als gestern und konnten sogar ein „Nein!“ akzeptieren.
Da Carmen immer noch kränkelt, habe ich mich nach dem Frühstück wieder allein auf den Weg gemacht, um im Hochland einige der Kraterseen zu besichtigen. Das Wetter zeigte sich wider Erwarten von seiner besten Seite, selbst auf über 900 Metern hatte ich kaum Wolken und damit beste Sicht. Ich klapperte einige der Lagoas ab, habe unterwegs nur wenige Autos, dafür aber um so mehr Kühe und einige Pferde gesehen.
Nach meiner Rückkehr haben wir nach einem kurzen Mittagsschlaf noch einen Spaziergang zum Hafen gemacht. Hier sieht man noch die Fundamente der alten Walfabrik, die 1946 durch einen Zyklon zerstört wurde. An dieser Stelle steht noch ein alter Kessel, in dem früher das Walfett ausgekocht wurde.

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Am Abend haben wir uns dann noch ein Abschieds-Essen im Restaurant „O Barbecue“ unweit des Dorfes gegönnt. Geführt wird es von einem Amerikaner, der in Deutschland die Wurstherstellung gelernt hat. Ich hatte als Vorspeise eine Wurstplatte mit Häppchen aus seinem Sortiment, er versteht sein Handwerk.
Morgen früh fahren wir zum Flughafen, um nach Terceira weiterzufliegen, unsere Rucksäcke sind schon gepackt.

Wetterkapriolen

Heute morgen sind wir bei blauem Himmel und Sonnenschein aufgestanden. Unsere Vermieterin Adelina hat uns die Möbel auf unsere kleine Terrasse mit Blick aufs Meer gestellt und los gings mit dem Frühstück. Wir waren grad so richtig am futtern, da kam Adelina mit einem prall gefüllten Obst- und Gemüsekorb, den sie gerade für uns in ihrem Garten gefüllt hatte.

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Nach dem Frühstück brachen wir auf ins Hochland, um bei diesem strahlenden Wetter die Insel mal von oben zu sehen. Aber, welche Enttäuschung, schon nach ca. 400 Höhenmetern war die Sonne weg, wir befanden uns inmitten dickster Wolken, die die Sicht nur bis zu den Hortensienhecken rechts und links der Straße erlaubten. Kurzerhand beschlossen wir, nach Madalena im Nordwesten der Insel zu fahren. Das einzige Highlight dieser Fahrt war eine Kuhherde, die anscheinend unterwegs auf eine neue Weide war und dazu unsere Hauptstraße benutzte.
Madalena selbst hat nicht so sehr viel zu bieten: alter Hafen, Fährhafen für die Fähren nach Faial und eine hübsche Kirche mit einigen Cafés drumherum.

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Da es auch hier nach einer dreiviertel Stunde heftig regnete, fuhren wir über die südliche Küstenstraße zurück in Richtung Calheta. Hier hatten wir dann wieder reichlich Sonne, die uns, wie schon gestern, zum Kaffee trinken am Hafen von Lajes einlud.
Da das Wetter nun so toll war beschloss ich, mein Glück noch einmal mit dem Wanderweg vom Donnerstag zu versuchen. Nachdem ich Carmen an unserer Unterkunft abgeliefert hatte, machte ich  mich auf den direkten Weg zur höchsten Stelle des Wanderweges.
Von dort hatte ich einen schweißtreibenden Aufstieg in praller Sonne bis auf 539 Meter zu bewältigen, aber was mich oben erwartete, hat sich wirklich gelohnt. Ich hatten einen tollen Blick über den gesamten Südosten der Insel bis rüber zur Insel Sao Jorge.

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Beim runtersteigen bin ich dann noch in einem Kuhfladen ausgerutscht, da ich meine Snacks aber alle schon verdrückt hatte, war die Kuhscheiße an den Händen halb so schlimm.
Zum Abschluss des Tages hat also doch noch alles gepasst!

Lange Reise nach Pico

Unser Flug nach Pico war ein wenig aufregend. In Düsseldorf wurde uns nach dem Einsteigen gesagt, dass das KW-Funkgerät kaputt sei, welches für den Flug über den Atlantik unbedingt notwendig ist. Wir warteten  auf Ersatz. Nach ca. einer halben Stunde sagte der Kapitän, der Flug wird umgeplant und wir fliegen nur mit UKW über Madeira. So kamen wir mit nur einer reichlichen Stunde Verspätung in Ponta Delgada an.
Der Sicherheits-Check für den Weiterflug nach Pico war dann wirklich ein Erlebnis. Gürtel ablegen, Schuhe ausziehen und per Hand komplett abtasten lassen, das volle Programm.
Auf Pico gelandet, konnten wir dann unser Auto in Empfang nehmen, dem wir auch gleich richtig viel zumuten mussten. Unter anderem hatten wir auf dem Weg nach Calheta de Nesquim eine Umleitung zu fahren, auf der wir eine Straße mit (gefühlt) 60 Grad Steigung zu passieren hatten. Am Ende schickte uns unser Navi eine „Abkürzung“, auf welcher wir wegen Nebels und schmaler, kurviger Straßen 8 km im 1. Gang fahren mussten.
An unserer Unterkunft angekommen, war unsere Vermieterin nicht da, aber alle Türen waren offen (das ist hier so üblich und auch vollkommen ungefährlich), so dass wir uns unser Zimmer aussuchen konnten.
Das einzige, was wir nun noch brauchten, war Schlaf.