Vor der Abreise aus Torreira wollte ich wenigstens einmal meine Füße im Atlantik baden. Das tat ich dann auch. Das kleine Loch mit blauem Himmel und Sonne zog sich aber ratz fatz wieder zu und so fuhren wir wiederum durchnässt, aber mit laufender Heizung, weiter.

Unser Ziel des Tages war es dem Regen zu entkommen. Also ab Richtung Süden. Entweder über Landstraßen oder über die mautpflichtigen Autobahnen. Hat ja beides seine Vor- und Nachteile. Wir sind also erst ein wenig über Land und durch kleine Orte gefahren um dann doch erstmal die Autobahn zu nehmen. Die sind dann auch erstaunlich leer.
Als wir genug Sonne auf der Autobahn getankt hatten fuhren wir in den Küstenort Nazaré. Von der südlichen Oberstadt hatten wir einen imposanten Blick über die Küste, die Unterstadt und die andere Seite der Oberstadt.

Wir sind dann zum anderen Ende der Oberstadt, nach Sitio gefahren, das auf einem Felsplateau liegt und haben die Aussicht von dort genossen. Wahnsinn!!

Weil das Wetter so schön war beschlossen wir nicht weiter zu fahren und buchten uns kurzerhand ein Zimmer.

Dann folgten wir den anderen Touris zur Festung „Forte de São Miguel Arcanjo“. Hier gab es ein paar Informationen zur Entstehung der riesigen Wellen an der Küste von Nazaré, die über 20 Meter hoch werden können und die Grund dafür sind, dass sich hier alljährlich die internationale Surferszene zur Big Wave Challenge trifft. Passenderweise gab es dann auch eine kleine Ausstellung mit Surfbrettern bekannter Surfer zu sehen.


Nachdem wir zurück nach oben gelaufen sind (es gab auch kleine Tuk-Tuk-Shuttles für 2 Euro pro Person) sind wir mit der Standseilbahn in den unteren Teil der Stadt gefahren. Am Strand wollte ich gern wieder barfuß am Strand entlang laufen wurde aber gleich von einer Trillerpfeife davon abgehalten mich dem Meer unnötig zu nähern. Der Wächter zeigte mir die gedachte Linie hinter der ich zu bleiben habe. Also barfuß im Sand spaziert. Naja, das stimmt nicht ganz, denn ab und zu kamen Ausläufer der Wellen weit bis auf den Strand gespült. Und ehrlicherweise, hat die Beschränkung natürlich seine Berechtigung, denn die Wellen hatten eine wahnsinnige Wucht und waren nicht vorhersehbar. Das sind in jeder Hinsicht ganz andere Dimensionen als die Ostsee und ich hätte den Wellen stundenlang zusehen können.

Kurz vor Sonnenuntergang begaben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant wurden aber noch kurz von unwirtlichen Gerüchen abgelenkt. Das war der Bereich, wo Fische zum Trocknen aufgestellt werden. Wie stark das erst riechen muss, wenn alle Dörrplätze voll belegt sind…

Unsere Restaurantwahl war gut. Es war ein ein lebhafter Ort, auf Fisch spezialisiert und mit nettem Personal. Bernhard wollte eigentlich Sardinen essen. Die gab es aber nicht, weil, wie uns erklärt wurde, der Wind ungünstig stand. Er nahm dann den Seebarsch und ich einen Fischspieß. Frisch gestärkt sind wir dann mit der Standseilbahn zurück nach oben gefahren und zu unserer Unterkunft gelaufen.
