Nach dem Frühstück in unserer Pension sind wir heute zur Touri-Info gelaufen. Dort ließen wir uns zur Gegend beraten. Und richtig toll: Fahrräder konnten wir uns kostenlos ausleihen, was wir auch gleich ausgenutzt haben. Uns waren ja gestern schon die super Radwege im Ort aufgefallen und die junge Frau bestätigte dann auch, dass Fahrradfahren hier sehr traditionell sei.

Also rauf aufs Rad und erst kurz zur Atlantikküste. Es war ganz diesig, aber trotzdem schön. Dann sind wir, der Empfehlung folgend auf die andere Seite der Ria de Aveiro geradelt um das Marschland zu erkunden. Unterwegs gab es eine reiche Vogelwelt zu bestaunen unter anderem Flamingos.

Sehr weit sind wir allerdings nicht gekommen, denn aus dem Nieselregen wurde bald stärkerer Regen und das ohne Hoffnung auf Besserung. Wir stellten uns eine Weile an einem Klohäuschen unter, fuhren dann noch ein Stück in die geplante Richtung um dann doch umzukehren, weil unsere Hosen und Schuhe schon klitschnass waren. Besser wurde es nicht mehr und so kamen wir völlig durchgeweicht an unserer Pension an.

Bernhard brachte dann die Räder zurück, damit ich rasch heiß duschen konnte. Ich bin immernoch stark erkältet und wollte da nicht noch einen drauf setzen. Dann erstmal Mittagschlaf und danach Kaffeetrinken beim Bäcker. Eine riesige Auswahl hatten sie und es herrschte reger Betrieb. Unter anderem probierten wir gefüllte kleine Oblaten in Muschelform, eine typische Spezialität, wie uns gesagt wurde. Die Füllung war ganz gelb und schmeckte irgendwie nach Ei – Zuckerei. Und das war es dann auch. Die Ovos Moles de Aveiro (lt. Wikipedia „weiche Eier aus Aveiro“) sind eine traditionelle regionale Süßspeise, die landesweit bekannt ist und deren Füllung aus Zucker und Ei besteht. Ist hübsch anzusehen, aber unter meine Top 10 schafft sie es nicht.

Frisch gestärkt sind wir dann noch zum Bootsmuseum gelaufen waren aber leider zu spät für einen Besuch und morgen ist Ruhetag. Das war wirklich schade, denn hier hätten wir mehr über die traditionellen Gondelboote erfahren und in der Bootswerkstatt dem Bau zuschauen können. Immerhin konnten wir am Strand noch ein paar ruinöse Boote aus nächster Nähe betrachten.

Die Boote heißen übrigens Moliceiro (Seetang-Boote) und sie sind typisch für die Küsten und Lagunen der Regionen Porto und Aveiro. Sie wurden früher zum Ernten von Seegras und Seetang verwendet, das als Dünger auf die Felder kam, dienten aber auch zum Fischfang und zum Transport diverser Güter (Quelle: Wikipedia). Heutzutage werden Touristen viele Touren mit den Moliceiros angeboten.

Den Rest des Abends haben wir damit verbracht unserer Kleidung und Bernhards Turnschuhen beim Trocknen im Waschsalon zuzuschauen. Und damit waren wir nicht die einzigen. Es kamen viele Leute mit gewaschener Wäsche zum Trocknen vorbei. Wir waren sehr froh diese Option zu haben, denn unsere Klimaanlage im Zimmer hätte das niemals geschafft.

Wetter: erst sonnig, dann Regen, Regen, Regen; Temperatur angenehm bis leicht kühl