Rundgang Krakauer Altstadt

Für unsere Verhältnisse richtig zeitig ging es heute Morgen los. Wir hatten einen Stadtrundgang mit Audioguides gebucht und mussten die Geräte um 9:30 Uhr abholen.

Als wir losgingen, lag die Temperatur bei ungefähr 1°C. Und, um das vorwegzunehmen, über 4°C sind wir heute auch nicht hinausgekommen. Wir begannen also unsere Tour und gleich am Anfang wurde einer der bedeutendsten Polen unserer Zeit erwähnt, Karol Józef Wojtyła. Er ist in der Stadt allgegenwärtig und sollte uns auch heute immer wieder begegnen. Er lebte hier ab 1938 mit seinem Vater, hat in Krakau studiert und war bis zum Beginn seines Pontifikats der hiesige Erzbischof.

Im Bischofspalast residierte der Papst Johannes Paul II. immer, wenn er in der Stadt weilte und winkte von diesem Fenster den Gläubigen zu. Heute befindet sich an gleicher Stelle ein Bild des Papstes.

Das Papstfenster des Bischofspalastes.

Ein Teil des Weges führte uns über die Planty. Das ist ein grüner Gürtel, der die historische Altstadt, also das mittelalterliche Stadtzentrum, umschließt und im 19. Jahrhundert anstelle von Stadtmauer und Flutgräben errichtet wurde. Damals wurden die Überreste der historischen Verteidigungsanlagen beseitigt und der Planty-Park angelegt. Nur vom nördlichen Teil der Stadtmauer sind um das Florianstor herum circa 100 Meter der Stadtmauer mit zwei Wehrtürmen erhalten geblieben.

Das Florianstor, das einzig erhaltene Stadttor.

Das Collegium Maius ist das älteste Gebäude der Jagellonischen Universität, welche wiederum die älteste Universität Polens und, nach Prag, sogar die zweitälteste Uni Mitteleuropas ist – gegründet 1364  von König Kasimir dem Großen. Zu den berühmtesten Studenten der Universität zählen der Astronom Nikolaus Kopernikus, der hier von 1491-1495 studierte und natürlich der spätere Papst Johannes Paul II.

Der Innenhof des Collegium Maius.

In dem von Kreuzgängen geprägten Gebäude, welches einen Innenhof umschließt, lebten im Obergeschoss die Professoren, im Erdgeschoss befanden sich die Hörsäle. In Krakau leben aktuell übrigens etwa so viele Studenten wie in Berlin (~180.000) – das sind ungefähr 20% der hiesigen Einwohner.

Der Hauptmarkt (Rynek Główny), das Zentrum der historischen Altstadt, ist ein Platz mit einer Größe von 200 mal 200 Metern, der rundherum von Restaurants und Cafés gesäumt ist. Neben dem Turm des alten Rathauses und einer klitzekleinen Kirche befinden sich in der Mitte des Marktplatzes die Tuchhallen, ein Gebäude in dem früher mit Tuch gehandelt wurde. Heute kann man dort Andenken und Kunsthandwerk kaufen.

Bronzekopf auf dem Marktplatz.

In Krakau gibt es unzählige Kirchen und Klöster. Leider, war ich so durchgefroren, dass wir, statt die Kirchen von innen anzuschauen, lieber einen einen Bäcker besucht haben um zu frühstücken. In der Franziskanerkirche waren wir kurz drin, sind aber, weil dort gerade ein Gottesdienst war, was nicht ersichtlich war, gleich wieder raus.

Ach ja, Kirche. Wir haben gelernt, dass in Polen nur eine einzige „Hexe“ verbrannt wurde, und zwar auf dem Kleinen Markt von Krakau.

Schritte heute: 20.250

Wetter: kalt, kalt, kalt