Hallo, da bin ich noch einmal und melde mich aus Santiago, der letzten Station meiner Reise. Montag nachmittag haben wir Mendoza verlassen und auf dem Weg nach Santiago noch ein letztes Mal die Anden ueberquert. Die schwuel-heisse Luft hier hat uns dann fast umgehauen. An der Metrostation hat uns dann Josè abgeholt. Im 15. Stock mit einem schoenen Blick ueber die Stadt durften wir uns dann in der Wohnung meiner Gastbrueder von der Osterinsel und einer Cousine einquartieren.
Eigentlich wollten Anuschka und ich hier noch einmal so richtig Sonne tanken und im Pazifik baden, aber bei unserem Tagesausflug nach Valparaiso haben wir uns gerade einmal mit den Fuessen in das eiskalte Wasser getraut. Bei gerade einmal wolkigen 16 Grad konnten wir uns zu mehr einfach nicht durchringen. Dafuer waren wir am Haus von Pablo Neruda, sind mit den Ascensoren gefahren und gemuetlich durch die Altstadt, die seit 2003 zum UNESCO Weltkulturerbe zaehlt flaniert.
Zurueck in Santiago war auf einmal noch mehr Osterinselfamilie da und ich hab mich echt gefreut alle wieder zu sehen. Gemeinsam ging es dann am Abend zu einer Show von Kari Kari. Wir hatten naemlich Glueck, diese Tanzgruppe von der Osterinsel war gerade in der Stadt und hat in einer Bar getanzt. So konnte Anuschka auch mal ein wenig Polynisienluft schnuppern. 😉
Gestern haben wir einen gemuetlichen Tag in Santiago verbracht, Eis geschleckt, uns nett mit einem Peruaner unterhalten und dann mit neuem Haarschnitt noch einmal in das Nachtleben gestuerzt. Naja, war eher ruhig, aber dafuer ganz nette Live-Musik. Auf dem Heimweg stellte sich uns dann Eduardo vor, der auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitet und schon Rostock, Cottbus, Berlin und Warnemuende kennt und, der sich einfach ein paar Fussmeter mit uns unterhalten wollte. Die Chilenen sind sowieso ein nettes Voelkchen, beim aus dem Busaussteigen wurde uns immer die Hand gereicht, wenn wir mal kurz etwas verloren aussehend irgendwo herumstanden, wurden wir gleich angesprochen ob wir Hilfe braeuchten, nachts wurde uns „Welcome in Chile“ oder „Hallo wie gehts“ in gebrochenem deutsch entgegengerufen oder aber im groessten Strassenverkehr wird mal eben angehalten um uns ueber die Strasse zu lassen. Jaja.
Nunja, wie das so ist, die Zeit vergeht und heute Mittag habe ich Anuschka schon zum Flughafen gebracht. Mit etwas Nachschieben ist sie dann auch abgeflogen – glaube ich jedenfalls (einsteigen hab ich sie nicht sehen). 😉 Fuer mich geht es dann am Sonntag heimwaerts. Habe mich am Flughafen gleich nach meinem Rueckflug erkundigt. Mich nehmen sie ja nur mit, wenn noch Platz im Flieger ist. Wie mir die Dame sagte ist es momentan „bien dificil“ (recht schwierig) mit einem Standby-Ticket mit dem Flieger mitzukommen, aber mal sehen. Immerhin hat mein Ticket eine hoehere Prioritaet, als das von anderen „Bewerbern“, also koennte es mit etwas Glueck durchaus klappen. Bis dahin hab ich aber noch zwei Tage hier….also macht´s gut!
Nun habe ich in letzter Minute noch den Sinn einer Südamerikareise geschnallt. Es muss unablässig „Eis geschleckt“ beziehungsweise „lecker Eis geschleckt“ werden. Davon bekommt man doch Läuse in den Bauch!? Es sei denn, das Eis wurde zuvor mit reichlich Gesarol (DDT; 1,1,1-Trichlor-2,2-bis(4-chlorphenyl)ethan) verfeinert. Solche Zutaten sind zum Glück in
Europa inzwischen verboten!
Wünsche einen guten Platz im Flugzeug!
Jo.