Drei Tage Uyuni

So, Zeit, dass Anja von der Tour zurueck kommt und wir weiter fahren. Drei Tage allein in Uyuni reichen mir voellig. Habe mich in den letzten drei Tagen von einer Parkbank auf die naechste geschleppt, gelesen, mein Bein geschont, Sonne getankt, Eis geschleckt oder mich mit Diesem und Jenem einen Schlag unterhalten. Heute konnte ich sogar an einer Umfrage fuer die touristische Entwicklung der Region teilnehmen. Jaja!

Die Strassen von Uyuni sehen alle irgendwie gleich aus, breit und oede und irgendwie denke ich immer sie fuehren ins nirgendwo. Vielleicht ist das ja auch so. Immerhin habe ich beim wenigen Herumlaufen entdeckt, dass fast jede Strasse eine Statue, eine Bueste oder sonst ein Denkmal hat. Mal sind es Soldaten, dann irgendwelche anderen Helden, dann eine Statue der modernen Kunst. Und an den Haeuserwaenden finden sich Sprueche wie „Es lebe die Revolution“ oder Aehnliches.

Heute am Sonntag ist die Stadt lebendig wie die letzten zwei Tage nicht. Es ist Markt. Da gibt es ein wenig mehr zu sehen und zu tun. Zum Beispiel einige Vertreter der evangelischen Kirche, die sich mit einem Megaphon an eine Strassenecke gestellt und gesungen haben. Oder ein armer Opi, der auf den Stufen der Kirche lag. Wirklich ganz alt und duerr. Er hat immer etwas vor sich hingebrabbelt, vielleicht hat er auch die vorbeigehenden Leute angesprochen. So richtig gut habe ich ihn nicht verstanden. Naja, sich seiner annehmen wollte aber keiner. Erst ein paar Kinder, die fuer die Kirche Geld gesammelt haben, haben dann Hilfe geholt. Sie haben ihm seinen Ausweis abgenommen und irgendwo hingebracht. Damit wird er etwas zu Essen und Trinken bekommen und es wird auch dafuer gesorgt werden, so haben sie mir erzaehlt, dass er nach Potosi fahren kann. Woher er kommt und was er dort will, habe ich dann icht mehr mitbekommen, aber immerhin wurde sich gekuemmert!

Vorhin habe ich dann auch erst einmal Reiseproviant fuer uns besorgt. ich habe einen Kaese gekauft. Broetchen wollte ich auch kaufen, doch das gestaltete sich durchaus schwieriger. Vier wollte mir die Omi nicht verkaufen, ich muesse schon zehn nehmen. Das war mir aber zu viel. Naja, jetzt gerade eben hab ich bei einer andern Omi doch noch Glueck gehabt. Nun muessen wir auf unserer 10-stuendigen Zugfahrt an die argentinische Grenze wenigstens nicht verhungern. 😉

Viel Spannenderes aus Uyuni gibt es auch schon wieder gar nicht zu berichten. Das Klo im Markt ist so ekelig wie alle oeffentlichen Klos hier, aber ich bin ja schon etwas abgehaertet. Heut habe ich auch noch ein paar Postkarten abgeschickt, mal sehen, ob die auch ankommen. Schon toll, wenn die Post auch Sonntags (bis Mittag) geoeffnet hat. Dabei habe ich auch gleich erfahren, dass die Portopreise seit dem 01. Maerz gestiegen sind, von 6 auf 9 Bolivianos. Jaja, am Freitag hatte mir die Frau fuer das Porto noch 6 Bolivianos berechnet, aber da war ja auch erst der 9. 😉

Okay, Schluss fuer heute. Um 2:30 Uhr faehrt dann unser Zug, bis dahin muessen wir uns noch die Zeit vertreiben oder einen Coca-Tee nach dem anderen trinken. Anuschka muesste nun auch bald wiederkommen, dann gibt´s erstmal lecker Essen!

Fotos wuerde ich ja auch gern einstellen, aber das Netz ist hier sooooo langsam, das wuerde ewig dauern. Also dann spaeter.

One thought on “Drei Tage Uyuni”

  1. Ich kann es dem alten, dĂźrren Mann auf den Kirchenstufen nachfĂźhlen!
    Habe mich vor einiger Zeit selbst vor dem Portal der hiesigen Divi Blasii-Kirche zusammen- gekrßmmt niedergelassen und meinen Hut unmissverständlich vor mir plaziert.
    Das Ergebnis? Es hat sich keiner meiner erbarmt. Wahrscheinlich bin ich noch zu gut genährt.

    WĂźnsche ein besseres Knie!

    Jo.

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