Wenn die Erde wackelt

1959

Jetzt kann ich es ja schreiben ;). Jetzt, wo ich bald weg bin. Ich bin jetzt erdbebenerprobt. Erdebeben sind in Arequipa ganz normal. Und während für mich alles ein Erdbeben ist was die Erde zum Wackeln bringt, haben die Peruaner zwei verschiedene Worte dafür. Temblor und teremoto. Ersteres bezeichnet mehr so ein Zittern der Erde (also locker bis Stärke 6 oder so) und ein teremoto ist dann schon ein richtiges Erdbeben.

So kleine Bebchen gibt es eigentlich jeden Tag und man merkt sie normalerweise nur wenn man still am PC oder anderswo sitzt. Irgendwann bildet man sich ein, dass es die ganze Zeit wackelt und grummelt, denn man hört es auch. Größere Bebchen gibt es natürlich auch und nachdem ich meine ersten zwei stärkeren hier in Arequipa verschlafen hatte, hat es uns dann doch ab und zu während der Arbeitszeit erwischt. Montag ist Erdbebchentag würde ich fast sagen, denn ein paar mal hintereinander hat es immer montags heftig gewackelt. Die Peruaner sagen, die Erde wackelt immer vor oder nach einem Wetterumschwung. Wie das beides zusammen hängen soll verstehe ich zwar nicht, aber sie schwören darauf.

Ist wirklich grueselig, wenn auch einmal die Erde so wackelt, so richtig meine ich und man eigentlich gar nichts machen kann. Während wir dann häufig schon die Flucht in den Garten angetreten haben sind unsere peruanischen Kollegen immer ruhig sitzen geblieber, der Art „ist was? War was?“. Es ist aber völlig normal wenn in Südperu oder Norchile bzw. in den beiden Ländern überhaupt mal die Erde wackelt. Gut, dass es hier überall diese weiß-grünen Schilder gibt, die die sicheren Zonen in den Gebäuden zeigen! 😉 Manchmal scheint es mir aber so als ob jedes Gebäude einfach so ein Schild haben muss…naja, zum Glück sind es nur Bebchen !