Es ist bald Weihnachten. Auch hier im sonnigen und sommerlichen Suedamerika. Und da soll man natuerlich auch geben und nicht nur nehmen. So haben Bernhard und ich unsern Urlaub am 13. und 14. Dezember fuer zwei Tage unterbrochen und sind mit dem Leuten vom Buero aus Arequipa und Puno auf die Halbinsel Capachica gefahren, um dort die Durchfuehrung der Weihnachtsaktion in zwei Schulen und zwei Gemeinden zu unterstuetzen. Eines darf ich schon verraten, Bernhard ist jetzt ausgebildeter Zahnarzthelfer. 😉
Auf dem Programm stand gemeinsames Malen und Spielen mit den Kindern, Zahnuntersuchung und Fluorbehandlung, Geschenkuebergabe und gemeinsames Kakaotrinken und Panetonessen. Und das Alles genau vier Mal! Auch wenn es (ehrlicherweise) etwas anstrengend war, hat es doch auch sehr viel Spass gemacht! Wo nach dem Malen noch etwas Zeit war, haben wir noch lustige Spiele mit den Kindern gespielt. Am Anfang eher schuechtern, sind sie dabei dann doch recht schnell aufgetaut.
Uns begleiteten auch zwei angehende Zahnaerztinnen von der Universitaet in Puno. Sie untersuchten die Zaehne der Kinder und behandelten sie anschliessend mit Fluor. In der ersten Schule ging das noch ganz problemlos, weil es dort in sechs Klassen nur etwa 60 Kinder gab. Spaeter aber brauchten sie Unterstuetzung und diese fanden sie in Bernhard und dem Programmierpraktikanten Daniel. Nach knapp hundert Flourbehandlungen wurde Bernhard dann auch der Titel Hilfsassi der Zahnmedizin verliehen.
Auch ich hatte in einer Klasse die Gelegenheit die Zaehne mit diesen „Vitaminen“, wie wir den Kindern erzaehlten, zu behandeln. Und es ist wirklich sehr erschreckend, wenn etwa 10 jaehrigen Kindern schon Zaehne im Mund wegfaulen. Wir hoffen, sie haben etwas aus der Aktion und den sehr kindgerechten Erklaerungen zur Zahnhygiene von Yngrid gelernt. Natuerlich haben alle Kinder eine Zahnbuerste und -pasta erhalten. Mal sehen, ob es was hilft!
Im Rahmen dieser Weihnachtsaktion haben alle Kinder auch ein mehr oder weniger grosses Weihnachtsgeschenk erhalten. Um sie nicht nur zu beschenken, mussten sie uns auch etwas dafuer geben. Geben und Nehmen lautete also die Devise. Und so haben sie uns im Gegenzug gemalte Bilder und / oder gebastelte Karten fuer ihre Paten in Deutschland, Oesterreich, der Schweiz, Italien und Belgien geschenkt. Im Anschluss daran gab es fuer alle Kinder, Lehrer und Elten heissen Kakao und Paneton (traditioneller Weihnachtskuchen mit Orangat, Zitronat etc.). Mein Fall ist dieser Kuchen nicht, aber allen anderen hat es sichtlich gemundet!
In der Gemeinde Chifron haben ein paar Kinder und Erwachsene zum Dank dann sogar fuer uns getanzt. Wie es hier nunmal so Sitte ist, durften wir nicht nur zuschauen sondern mussten ebenfalls mittanzen. Wir haben es ueberlebt, sogar Bernhard! 😉
Ja, so waren die zwei Tage auf Capachica am Titicacasee dann sehr schnell vorbei. Der Kontakt mit den Kindern und den Leuten der Gemeinden hat sehr viel Spass gemacht. Der Sternenhimmel nachts war traumhaft und ich glaube so viele Sterne habe ich fast noch nie gesehen (ausser damals auf der Osterinsel). Etwas erschoepft kamen wir dann am Donnerstagabend in Puno an und haben dort unseren ersten Gluehwein getrunken – und der war auch richtig lecker!!Fotos kommen spaeter, es gibt hier einfach keine Kartenlesegeraete!