Arequipa aus dem Dornröschenschlaf erwacht

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So ruhig, wie die letzten zwei Abende (Freitag und Samstag) habe ich Arequipa noch nie erlebt. Die Stadt war förmlich ins Koma gefallen. Kaum Menschen unterwegs, Bars und Kneipen geschlossen oder mit großen Schildern versehen „Kein Ausschank von Alkohol“. Am Freitag war das Polizeiaufgebot noch recht hoch, ich denke es wurden Stichproben in den offenen Lokalen gemacht. Samstagabend dann war so gut wie niemand auf den Straßen zu sehen. Und das alles nur weil heute Wahl war.

Anja und ich waren am Freitagabend zum Abschied noch schön Essen. Anuschka wollte unbedingt noch Alpaka probieren (nachdem ich ihr Meerschweinchen ausgeredet hatte). Wir waren fast die einzigen Gäste in dem sonst knackevollen Restaurant. Geschmeckt hat es uns trotzdem. Nur den Cocktail, den wir uns genehmigen wollten haben wir nicht bekommen.

Auch wenn die Kneipenstraßen wie ausgestorben waren, auf dem Plaza de Armas war so einiges los. Musikgruppen (wie man sie bei uns aus den Fußgängerzonen kennt) haben sich gegenseitig übertönt, ein paar Breakdancer tanzten oder versuchten es zumindest und ein paar Komiker waren auch unterwegs. Anja wurde auch eingespannt und durfte einen bedeutenden Part übernehmen – mehr darf ich dazu nicht sagen. 😉

Heute wurde nun also gewählt. Von acht bis 16 Uhr waren die Wahllokale geöffnet. Seit Freitag standen in den Straßen schon Wahlhelfer herum, die den Leuten sagten, wo sie wählen gehen müssen. Die Nummer auf ihrem Wahlschein wurde in einer seitenlangen Liste gesucht, mit dem Ergebnis dass sie dann heute in dieses oder jenes Gebäude zum Wählen gehen mussten. Auf bunten Plakaten wurde auch für den Gang zur Urne geworben und das Versprechen „sauberer Wahlen“ abgegeben.

Gegen fünf heute Nachmittag stand das Ergebnis dann auch schon so gut wie fest, so hat mir jedenfalls der Taxifahrer berichtet. Demnach hätte die Regionalwahl Dr. Juan Manuel Guillén (ehemaliger Bürgermeister von Arequipa, habe ihn am Donnerstag reden hören) und die Bürgermeisterwahl Ollanta gewonnen.

Wahl vorbei, jetzt kehrt das Leben nach Arequipa zurück.