Zurück ans Meer

Für heute hatten wir uns eine Tour, die uns näher an Porto, wo wir am Dienstag das Auto abgeben müssen, bringen sollte, vorgenommen. Wir wollten die Serra da Estrela in westlicher Richtung überqueren, um bei dem nicht allzu schlechten Wetter, welches vorhergesagt war, noch anderthalb Tage am Meer zu verbringen.

Die Fahrt durch die Berge war recht entspannt, es waren kaum Autos unterwegs und die Straße war zwar größtenteils kurvig, aber auch schön breit. Bei Kartódromo fiel uns wieder ein frisch abgebrannter Berghang auf. Dort roch es noch deutlich verbrannt und es war bisher auch nur kleines Kraut nachgewachsen, das Feuer konnte also noch nicht lange her sein. In unmittelbarer Nähe war ein komplett gerodeterer Hang, wir vermuten dass dort zum Schutz des Dorfes alles abgeholzt wurde, um das Feuer zu stoppen.

In Ponte das Três Entradas befuhren wir ein Brücke, der das Dorf seinen Namen verdankt, diese hat nämlich drei Zufahrten, eine interessante Konstruktion.

In Santa Ovaia wurde ich das erste mal von einem anderen Autofahrer angehupt. Aus unserer Sicht haben wir an der Haltelinie vor einem Kreisel, auf dem eine Ampel steht, angehalten und auf Grün gewartet, das kam aber erst, als ich, nach Aufforderung durch die Hupe meines Hintermanns, aufgerutscht bin und dann mitten auf dem Kreisel wartete. Die quer verkehrenden Autos fuhren mittig über den Kreisel, das gesamte Konstrukt hat sich uns in keinster Weise erschlossen, später zeigte ein Blick auf die Karte, dass es sich um eine normale Ampelkreuzung handelt, die aus unserer Richtung wie ein Kreisverkehr aussieht.

Kreisel oder Kreuzung – das ist hier die Frage!

Nach einer langen Fahrt durch die Berge legten wir, nach einigen kleinen Stopps auf der Strecke, unsere Kaffeepause in Cantanhede ein. Hier gibt es einen kleinen Stadtpark mit einer Olivenbaumallee und einen Wasserturm, welchen ein örtlicher Künstler bemalt hat. Der Ort wirkte ausgesprochen ruhig und friedlich auf uns. Wir kauften im örtlichen Supermarkt noch Brötchen, Oliven und eine Dose Sardinen und fuhren dann weiter nach Praia de Mira.

Pedro Teixeira – Der Sohn des Ortes Cantanhede hatte einen militärischen Rang und fuhr Mitte des 17. Jh. als erster Europäer den Amazonas stromaufwärts.
Wasserturm in Cantanhede.
Herbst

Praia de Mira ist die vorletzte Etappe unseres Portugal-Urlaubs. Hier wurden wir vom Vater des Vermieters empfangen. Senhor Custódio ist ein freundlicher alter Herr, der neben Portugiesisch etwas Französisch und Spanisch spricht. Carmen und er haben sich prächtig verstanden, als sie sich gegenseitig ihre Spanisch-Brocken zugeworfen haben. Wir sind noch ein wenig über den Strand spaziert und wollten uns den Sonnenuntergang anschauen, das scheiterte allerdings an den Wolken, die uns die letzten zehn Minuten des Sonnenuntergangs vermiesten.

Kleine Kapelle Nossa Senhora da Conceição von 1843 direkt oberhalb des Strandes von Praia de Mira. Innen ganz schlicht: braune Holzwände und -decke, Fischernetze, ein paar Heiligenfiguren.

Wir haben ein hübsches kleines Ferienzimmer mit Küchenzeile und seitlichem Meerblick. Das Haus steht in 1. Reihe zum Meer, das Auto steht direkt vor der Tür und gegenüber ist ein Bäcker. Perfekt!

Wetter: bei Ankunft in Praia de Mira 22 Grad