Abreisetag! Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr. Es regnet. Die Fähre geht um 8:00 Uhr. Um halb sieben wollen wir losfahren. Vorher müssen wir noch alles ins Auto laden, die Betten abziehen, das Ferienhaus durchfegen, Kaffee für die Fähre kochen, Strom ablesen.
Die Fahrt zum Hafen nach Rønne verläuft entspannt, es sind kaum Autos unterwegs. Nach knapp 40 Minuten sind wir da und reihen uns in die wartende Autoschlange ein. Erst werden noch Container entladen.
Ratz fatz sind alle Fahrzeuge auf der Fähre und es geht ziemlich pünktlich los. Dicke dunkle Wolken hängen über der Insel und es ist sehr stürmisch. Die Wellen peitschen gegen die, dem Hafen vorgelagerten, Dämme.

Während Bernhard in der Lounge Platz nimmt (wir haben Fensterplätze ergattert), gehe ich an Deck um mir die Abfahrt anzuschauen. Bei dem Sturm ist das ein richtiges Spektakel. Ich muss mich festhalten um nicht umgepustet zu werden. Die Insel wird immer kleiner. Die Wellen brechen an der Fähre und spritzen teilweise bis aufs Deck. Eine spritzt so sehr, dass sie mich mit komplett nasser Hose zurück lässt. Zeit für die Lounge und unser eingepacktes Frühstück.

Wir lassen es uns schmecken. Der Sturm scheint nochmal zuzunehmen, denn die Fähre schaukelt mächtig. Manchmal klingt es als seien wir irgendwo gegen gefahren so laut scheppert es. Ein Mitarbeiter der Crew läuft regelmäßig vorbei um zu schauen, ob es allen gut geht. Auf Toilette gehen fällt schwer und dort kann man auch riechen, dass wir stärkeren Seegang haben.
Dreimal meldet sich der Kapitän auf deutsch mit charmantem dänischen Akzent. Beim ersten Mal erinnerte er daran, beim Öffnen der Türen zum Außendeck aufzupassen, erklärt, dass wir recht starkem Wind mit ca. 3 Meter hohen Wellen haben und, dass das noch etwas mehr als eine Stunde so bleiben wird.
Nachdem der Sturm etwas nachgelassen hatte, kündigte er eine etwa 30-minütige Verspätung in Sassnitz an, da wir, des Komforts wegen, langsamer durch den Sturm gefahren sind.
Am Ende kamen wir pünktlich an, was er damit begründete, dass die See vor Rügen so viel ruhiger als gedacht war und wir viel schneller fahren konnten.
In den ersten 5 Minuten Autofahrt auf Rügen haben wir bestimmt mehr Autos gesehen, als in unserem gesamten Urlaub auf Bornholm.
