Wackelstein und Gegenwind

Heute haben wir es doch tatsächlich geschafft, etwas eher aufzubrechen. Ich musste nicht joggen und wir hatten noch Brötchen von gestern.

Unser Weg führte uns in die Paradisbakkerne, die Paradieshügel. Unser Reiseführer schlug uns eine Rundwanderung vor, deren Beschreibung wir recht ansprechend fanden. Wir radelten also los und schon nach ca. 3 km hatten wir extrem starken Gegenwind, der uns die nächsten Kilometer erhalten bleiben sollte.

Abgekämpft erreichten wir unser Ziel, einen Wanderpparkplatz direkt bei den Paradieshügeln. Von hier aus starteten wir unsere Wanderung, die uns zuerst über spärlich mit Heidekraut, Faul- und Vogelbeerbäumen bewachsene Felsen führte. Später ging es dann durch zuerst dichten, dann lichteren Wald zum ersten Highlight des Tages, dem Wackelstein. Dies ist ein 30 bis 35 Tonnen schwerer Granitblock, den man, wenn man an der richtigen Stelle rüttelt, zum Wackeln bringen kann. Carmen hat dies auch locker geschafft. Eine der sieben Schulklassen, die uns auf der Wanderung begegneten, hat versucht, den Wackelstein gemeinsam umzukippen, glücklicherweise ist ihnen das nicht gelungen.

Wackelstein (daneben ein Troll zum Größenvergleich)

Weiter ging es durch einen Mischwald und über ein Felsplateau, um kurz später einen Blick auf die Gamleborg (alte Burg), eine eisenzeitliche Fluchtburg zu haben. Um ganz ehrlich zu sein: Mehr als einen Talkessel haben wir beim besten Willen nicht entdecken können.

Die nächste Attraktion war eine riesige umzäunte Hochebene, die durch Kahlschlag renaturiert wurde und durch die dort lebenden Schafe in diesem, für die Insel wohl ursprünglichen Zustand, erhalten werden soll. Aufgrund der riesigen blühenden Heideflächen erinnert dieses Plateau irgendwie an Schottland.

Heidelandschaft
Landschaftsgärtner

Ein Stück weiter ging der Weg an einem Spaltental entlang, einer Schlucht, die stellenweise nur wenige Meter breit ist. Kurz darauf wanderten wir am Gamledam weiter. Dabei handelt es sich um ein Hochmoor. Das Platschen der vor uns die Flucht ergreifenden Frösche begleitete uns.

Spaltental

Vom Parkplatz aus fuhren wir dann in Richtung Svaneke, erst bei Gegenwind bergab, dann ein gutes Stück mit Rückenwind auf der Landstraße und dann wieder mit Gegenwind die restlichen 3 km bis Svaneke bergauf. Hier hat es mir eigentlich gereicht und ich hätte die Tour gern beendet.

Gerne hätten wir uns in Svaneke für de Strapazen mit einem Stück Kuchen belohnt. Aber das Café hatte schon zu und beim Bäcker war der Kuchen alle. Also sind wir in unsere Hütte zurückgeradelt, um ein paar Waffeln zu essen.

Nach dem Abendessen sind wir nochmal ans Wasser gegangen, um uns das Schauspiel aus Sturm, Wellen und Felsen anzusehen. Morgen wird das Wetter wohl etwas schlechter und regnerisch, eine gute Gelegenheit mal auszuruhen.