Drei Tage in der Wueste

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Wie ihr schon von Carmen erfahren habt, sind wir mittlerweile in Uyuni gelandet. Etwas durchgeschuettelt von der unsaften und schalflosen Busfahrt hierher, habe ich mich dennoch nicht von dem Vorhaben abbringen lassen, eine mehrtaegige Tour in die Salzwueste und in den Sueden von Bolivien anzutreten. Da Carmen diese Tour bereits kennt und die Fahrt im Gelaendewagen ihrer Knieverletzung nicht besonders dienlich waere, blieb sie derweilen hier in Uyuni. Und wie ich von ihr gehoert habe, kann man ja so einiges anstellen in Uyuni 🙂 .

Am 9. Maerz um 10.30 Uhr Osrtszeit ging es dann also los. Unser Gelaendewagen kam gemuetlich die Strasse entlang angefahren. Nach einem kurzen „Buenos Dias“ kamen unsere Rucksaecke auf das Dach des Toyotas, sechs Leute plus Fahrer und Koechin stiegen ein und schon waren wir unterwegs. Erstes Ziel unserer dreitaegigen Tour sollte die Salzwueste sein. Auf dem Weg dahin erstes Vorstellen und Erkunden der Mitfahrer. Da haetten wir erst einmal unseren Fahrer und gleichzeitig Guide und dessen Frau, die unsere Koechin war und dann noch 2 Belgierinnen sowie 3 Polen. Da zahlte sich natuerlich das Studieren an der polnischen Grenze aus. Denn so konnte ich gleich mit meinen Polnischkenntnissen glaenzen und echten Eindruck schinden!!!

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Nach einer halben Stunden waren wir dann auch schon im Salar de Uyuni (Salzwueste) angekommen. Die Uyuni Salzwueste ist die groesste Salzwueste der Welt. Normalerweise erblickt man eine endlos weite weisse Salzflaeche soweit das Auge reicht. Doch da im Moment in Bolivien die Regenzeit ist, steht die ganze Wueste unter Wasser und nur hoeher gelegene Salzflaechen schauen als flache Inseln hervor. Aufgrund des vielen Wassers konnten wir die Fischinsel und ein aus Salzbloecekn errichtetes Hotel nicht besuchen und haben uns deshalb auf unserer Tour in Richtung Sueden weiterbegeben. Hierbei machten wir kurz auf einem Zugfriedhof halt, um dann schliesslich die Lagune „Hedionda“ zu besuchen, in der Flamingos leben. Der Tag neigte sich nun allmaehlich dem Ende und wir suchten unsere erste Unterkunft auf.

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Frueh morgens um 8 Uhr ging es dann weiter. An jenem Tag stand die Besichtung bizarr geformter Vulkangesteine und weiterer Lagunen auf dem Programm. Dabei durchquerten wir endlose Wuestenlandschaften und sahen merfarbige Berge, von ziegelrot zu orange- und weisstoenen uerbergend und begegneten Lamas, Vicuñas, eigenartig ausehenden Hasen mit langen Schwaenzen und noch mehr Flamingos. Den Tag beendeten wir dann mit dem Besuch der Lagune „Colorada“ im Nationlpark Eduardo Avaroa. Diese Lagune sticht durch ihre ziegelrote Farbe hervor. Wie uns unser Guide berichtet, liegt das an den Mineralien und an den Mikroorganismen im Wasser.

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Am dritten und letzten Tag klingelte unser Wecker bereits viertel vor 5. Bis dahin fiel es mir schwer ein Auge zu zutun. Denn unsere Polen scharchten um die Wette, dass die Waende wackelten. Der Weckruf war quasi eine Erloesung. Uebermuedet quaelte ich mich aus dem Bett und halb 6 sassen wir schon wieder in unserem Gelaendewagen und steuerten den Geysir Sol de Mañana an, den wir bei wunderschoenem Sonnenaufgang ereichten. Bei gerade einmal -2 Grad Celcius genossen wir den warmen Wasserdampf , der den Himmel empor stieg. Mit ziemlich kalten Fussen kamen wir dann die „Aguas Termales“ (Thermalquellen) an, in denen ich bei 40 Grad Celcius meine Fuess wieder aufwaermte. Meine Mitreisenden waren noch ein bisschen mutiger und nahmen ein Vollbad bei einer nunmehr 0 Grad Aussentemperatur – bbbrrrrrrrrrrr.

Nach einem leckeren Fruehstueck mit Pancackes und Dulce de Leche (suesser Brotaufstrich) ging es zur letzten Lagune der Tour, naemlich zur gruenen Lagune, die im Dreilaendereck Bolivien – Argentinien – Chile liegt. Von da aus verabschiedeten wir die beiden Belgierinnen, die hier die chilensiche Grenze ueberquerten. Wir unterdess machten uns auf den Rueckweg nach Uyuni.

Nach zurueckgelegten 970 km erreichten wir am Abend Uyuni, wo Carmen schon sehnsuechtig wartete und Zugtickets fuer Argentinien in der Hand hielt.