So hier kommt der letzte Teil unserer Bolivienreise. Ist etwas länger geworden, aber trotzdem viel Spaß beim Lesen…
…weiter geht es in den Süden… Ziel ist Uyuni, eine Stadt mehr oder weniger mitten im Nirgendwo, aber Ausganspunkt für Touren in die größte Salzwüste der Erde! Das müssen wir uns ansehen.
Von La Paz aus sind das 12 Stunden Busfahrt. Bevor es abends um 20 Uhr mit dem Nachtbus losgeht, holen wir uns beim Frühstück eine Magenverstimmung (wir hatten extra um puren Orangensaft gebeten, nein es muss ja gepanscht werden), machen einen Einkaufsbummel, erkundigen uns nach der Wetterlage im Süden und besuchen das Coca-Museum, wo wir alles über die Coca-Pflanze erfahren. Etwas zerknautscht und durchgerüttelt kommen wir am nächsten Morgen in ca. 8 Uhr in Uyuni an. Bei solchen Touren bin ich immer wieder froh, dass ich (toi, toi, toi) immer und überall gut schlafen kann.
Angekommen werden wir noch am Bus von einer Frau angesprochen, die uns für eine Tour anwerben will. Der Preis ist ok, die Erklärungen sind gut und im Tourpreis ist sogar das Trinkwasser für zwei Tage enthalten, achja und die Agentur hat laut Reiseführer einen guten Ruf. Also gebucht, 3 Tage Tour, zwei Übernachtungen, inklusive Verpflegung für 48 Euro pro Person. Wir sollen mit zwei Engländern und einem Deutschen auf Tour gehen. Am Ende fahren wir mit einem Iren, einer Israelin, zwei Slowenen und einer Kroatin. Die Agentur hat uns einfach an eine andere Agentur verkauft.
Unsere Tour fängt gut an. Unser Fahrer heißt Viktor und sagt immer „Okay amigos“. Unser Jeep macht schon auf den ersten Metern schlapp, will immer nicht anspringen und Gas geben auch nicht. Ja, super! Nach der Besichtigung des Eisenbahnfriedhofs fahren wir noch einmal zurück ins Städtchen und kaufen erstmal Ersatzteile. Jetzt kanns losgehen oder auch nicht. Unterwegs bleiben wir öfter stehen, Viktor klemmt unter der Motorhaube, schraubt und bastelt. Andere Jeeps mit grinsenden Tourigesichtern fahren vorbei. Mit dieser Kiste sollen wir die nächsten drei Tage durch die Wüste fahren und etwa 1.000 Kilometer hinter uns lassen?? Viktor ist mürrisch und nicht sehr gesprächig, aber immerhin es geht weiter.
Halt an ein paar Souvenirständen. Irgendwann geht der Staub in in endloses Weiß über. Alles Salz, so weit das Auge blickt. Unglaublich!!! Wir sind im Salar (Salzpfanne), der größten Salzfläche der Erde, ca. 160 km lang und 135 km breit. „Okay amigos, die Salzkruste ist bis zu hundert Meter dick.“ Unser Reiseführer sagt bis zu 7 Meter, tja wohl etwas übertrieben Viktor. Aber egal, atemberaubend ist es allemal. Nur dieses Weiß und dazu der blaue Himmel – Wahnsinn!! Wir sind geblendet, im wahrsten Sinne des Wortes.
Stopp am Salzhotel. Komplett aus Salz, Wände, Tische, Stühle, Bänke – ich frage mich, ob das in der Regenzeit alles wegschmilzt. Auf einmal mitten im Salz eine Insel, die Fischinsel „Isla Incahuasi“. Die heißt so, weil sie aus der Ferne die Form eines Fisches hat. Auf ihr wachsen riesige Kakteen die bis zu 1.200 Jahre alt sein sollen und bis zu 12 Meter hoch sind. Kakteenfan Bernhard hat seine wahre Freude. Wer hätte gewusst, dass sich die Kakteen wenn sie sterben pellen und ein richtiger Stamm zurückbleibt – Kaktusholz. Auf der kleinen Insel sind die Papierkörbe und die Türen des Besucherhäuschens aus Kaktusholz. Das ist ganz löchrig und leicht. Wieder was dazu gelernt. Hier an der Insel ist auch Mittagspause. Jeder Jeep hat seinen kleinen Gasherd dabei und eine Köchin kocht. Bei uns gibt es eine Suppe, Nudeln und Gemüse. Wie sich rausstellt ist unsere Truppe echt nett! Wir übernachten in einem Salzhotel am Rande der Salzwüste und spielen Karten bis sie uns den Strom abstellen.
Am nächsten Morgen geht es früh raus. 5 Uhr aufstehen, 5.30 Uhr Frühstück, 6 Uhr Abfahrt. Die nächsten zwei Tage werden wir im endlosen Staub Südboliviens verbringen. Aber es ist nicht so trist wie es zuerst scheint, immer wieder gibt es Lagunen an denen wir halten. Laguna Hedionda, Laguna Celeste, Laguna Tinta und wie sie alle heißen. Überall stehen im Wasser die Andenflamingos und an den Ufern sind oft Vicuñaherden zu finden. Die Laguna Colorada zum Beispiel ist, durch die kupferhaltigen Minerale, ganz rot. Zwischendrin immer wieder weiße Flecken, Borax-Inseln (irgendwelche Kristalle glaube ich waren das). Der Uferbereich ist oft satt grün und alles in allem sind das echte Farbtupfer in der sonst so grau-braunen Staublandschaft. In der Laguna Colorada brühten auch die Andenflamingos. Bevor wir den See besuchen können müssen wir in einem Häuschen den Eintritt für den Nationalpark bezahlen.
Weiter geht’s. „Okay amigos eso es el arbol de piedra.“ Gut, der steinerne Baum also, ein Stein der mit etwas Phantasie die Form eines Baumes hat und verloren in der Landschaft steht. Und dann sehen wir noch den Vulkan Ollagüe, der kapp 6.000 Meter hoch ist und halb zu Chile, halb zu Bolivien gehört. Das waren eigentlich auch schon die Highlights des zweiten Tages. Wir kehren in einer einfachen aber guten Unterkunft ein, wo auch noch andere Gruppen übernachten. Wir bekommen eine Flasche Wein spendiert und spielen wieder Karten. Diesmal sogar, dank unserer Stirnlampen, länger als bis sie den Strom abstellen. Mojca entpuppt sich als wahrer Kartenhai und Náama wird nicht müde uns immer neue Kartenspiele beizubringen.
Früh aufstehen sind wir ja gewohnt, also geht es am dritten Tag noch früher los. Pünktlich um halb sechs ist Abfahrt. Viktor hat am Vorabend mal wieder an unserem Jeep gebastelt und es mag an der Uhrzeit liegen, aber er will auch heute nicht wieder gleich anspringen. Nach ein paar Versuchen klappts dann aber doch und etwa 40 Minuten später stoppen wir schon das erste Mal. Keine Angst diesmal war nicht der Jeep schuld sondern wir sind am Geysir „Sol de Manana“ angekommen. Hier in gut 4.800 Metern Höhe dampft und blubbert es. Der Wasserdampf ist schön warm und das Blubbern macht die witzigsten Geräusche. Auch wenn man immer gern bis möglichst weit nach unten in die Löcher schauen will muss man doch aufpassen nicht versehentlich hineinzufallen oder von einem Geblubber erwischt zu werden. Und weil es beim Geysir so schön warm war, halten wir noch kurz an einer heißen Quelle (Thermas de Chalviri), wo gebadet werden kann. Keiner unserer Gruppe hat Lust sich bei der Kälte die noch herrscht komplett zu entkleiden, so tauchen wir nur unser Füße in das herrlich warme Wasser.
Letztes Hightlight für diesen Tag ist dann die Laguna Verde, die grüne Lagune. Die ist echt nochmal richtig beeindruckend und wunderschön!! Das Wasser der Lagune ändert im Laufe des Tages und mit dem Wind seine Farbe, leuchtet also in unterschiedlichen Grüntönen. Bernhard baut noch schnell einen Apacheta, einen Steinhaufen zu Ehren des Berggottes Apu. Die Götter sind also besänftigt, damit kann auf der Heimfahrt ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Bevor wir aber die Rückfahrt antreten, liefern wir Mojca, Rok und Jasenka an der chilenischen Grenze ab. Mitten in der Wüste eine Schranke, das war es auch schon. Von dort aus geht es für die drei nach San Pedro de Atacama und für uns in 8 Stunden Jeepfahrt zurück nach Uyuni.
Viktor gibt Gas. Er macht diesen Job seit sieben Jahren. Am ersten Tag fanden wir seinen Fahrstil schrecklich. Entweder haben wir uns mittlerweile daran gewöhnt oder er fährt einfach besser. Sind halt auch keine richtigen Straßen hier nur steinige Sandwege, da wird man manchmal ganz schön durchgeschüttelt. Autofahren tut er gern, das merkt man. Dass ihm die Arbeit als Führer auch so viel Spaß macht wollten wir nicht so recht glauben. Etwas mehr Infos wären manchmal schön gewesen, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß.
Unterwegs sind wir noch an einem ganz jungen Dorf vorbeigekommen – San Cristobal. Ursprünglich war der Ort viel weiter in den Bergen und auch Heimat von Viktor. Im Rahmen eines Regierungsprogrammes ist jedoch das ganze Dorf umgesiedelt worden und wurde, wie Viktor sagt, genau so wieder errichtet nur noch etwas besser. Das war vor vier Jahren. Die Menschen die dort leben arbeiten immernoch in den vielen Minen, die es in der Gegend gibt und in denen unter anderem Gold und Blei abgebaut werden. Auf das Regierungsprogramm zur Verbesserung der Infrastruktur wurde am Wegesrand mit blauen Schildern hingewiesen. Und tatsächlich, in einem gewissen Umkreis gab es asphaltierte Straßen, bis es dann wieder auf die Schotterpiste ging.
Total verstaubt und ziemlich k.o. kamen wir dann am späten Nachmittag in Uyuni an. Wir waren sehr froh, dass wir mit der Höhe (zwischenzeitlich waren wir in 5.000 Metern Höhe) keinerlei Probleme hatten und unser Jeep auch keine größeren Ausfälle hatte. Im Nachtbus ging es zurück nach La Paz.
Alles in allem eine super Tour!!!
Seit der Rückkehr von unserer Bolivien-Tour wollte ich nachsehen, was Borax eigentlich ist. Nun hab ichs getan.
„Borax ist das bedeutendste Mineral zur Borat-Gewinnung und eine wichtige Bor-Verbindung. Es wurde schon in der Antike in China für Glasuren und in Ägypten zum Einbalsamieren benutzt. Heute wird es immer noch für Glasuren auf Steingut, Keramik, Porzellan, Glas und bei der Emailproduktion verwendet. Seine Verwendung als Flussmittel beim Hartlöten, sowie beim Feuerverschweißen und Schmieden beruht auf seiner oxidablösenden Wirkung.
Es ist ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Borsäure und Perboraten. Anwendung findet Borax auch in Seife, in Wasserenthärtern, und als Perborat in Waschmitteln, daneben auch als Antioxydationsmittel beim Feuerschweißen und Hartlöten von Edelmetallen, in der chemischen Industrie und der Nahrungsmittelindustrie. Als Lebensmittelzusatzstoff hat es die Bezeichnung E 285.
Im Analysenlabor können die durch Erhitzen hergestellten Boraxperlen aufgrund ihrer charakteristischen Färbungen zum qualitativen Nachweis von Metallen (Kobalt, Chrom, und andere) dienen. Heute werden sie hierfür nur noch als Nachweis für Kationen beim Kationentrennungsgang eingesetzt.
Die bei der Verbrennung von Methanol mit Borax auftrendende Flammenfärbung (grün), die durch Borsäuremethylester hervorgerufen wird, ist ein einfacher Nachweis für Methanol.
Im Haushalt findet Borax als Desinfektions-, Putz- und Bleichmittel und als Insektizid (bei Ameisenfallen) Verwendung.“
Quelle: Artikel Borax. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Dezember 2006, 10:11 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Borax&oldid=24570209 (Abgerufen: 10. Januar 2007, 06:31 UTC)