Sonne pur auf der Isla del Sol

Jetzt wissen wir auch warum die „Isla del Sol“ Sonneninsel heißt! Sooo viel Sonne, wir sind ganz braun gebrannt. Ob auf der benachbarten Mondinsel immer nur der Mond scheint, haben wir nicht erkundet.

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Am Samstag morgen sind wir im Sprint zum Boot gehetzt um auch noch mit auf die Insel fahren zu können. An solchen Tagen lernt man dann doch immer zu schätzen, dass hier nicht alles so pünktlich abfährt, ankommt oder auch genau genommen wird. Mit einer halben Stunde Verspätung sind wir dann um 9 Uhr endlich abgefahren. Zwei Stunden wurden wir an der Nordküste in Cha’llapampa abgesetzt und haben dort erstmal das kleine Museum besucht. Ein Raum in der Größe eines Wohnzimmers gefüllt mit ein paar Fotos, Keramikgefäßen und Metallnadeln gab uns einen ersten Einblick in die historische Vergangenheit der Insel. Vorher mussten wir natürlich das Boleto Turistico für 10 Bolivianos kaufen. Das wollten wir sowieso, aber der Dorfchef tat so als wollten wir uns ohne Bezahlen vorbeischleichen….sowas!

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Anschließend sind wir also losgewandert um mit unserem Rucksack die Insel zu erkunden. Erst schön gemütlich am Strand entlang, dann immer bergauf, durch ein uriges und malerisches kleines Dörfchen, wo wir einer alten Frau noch einen kleinen Wandteppich abkauften, weiter bergauf, hoch und höher. Angekommen an der wichtigsten Stätte der Insel, hat uns ein Führer erstmal den heiligen Pumafelsen gezeigt. Der Legende nach sind von dort Sonne und Mond in den Himmel aufgestiegen. Mit sehr, sehr viel Phantasie sieht man in dem Felsen auch das Gesicht eines Pumas und des Schöpfergottes, der hier geboren worden sein soll. Nun gut. Jedenfalls war die Insel schon vor den Inka besiedelt und bereits für die Aymara heilig. Die Terassen auf der Insel sollen zumindest teilweise noch aus der Vorinkazeit, von eben dieser Volksgruppe stammen. Auch für die Inka war die Insel heilig und von großer Bedeutung.

Naja, unser Führer führte uns dann noch zu ein paar alten Ruinen (Chincana), wo wir erstmal Rast machten. Dass der Führer einfach unser Wechselgeld behielt, haben wir immer noch nicht ganz überwunden. 😉 Halbwegs ausgeruht haben wir dann den Wanderweg Richtung Süden genommen, wo wir laut Auskunft nach etwa drei bis vier Stunden in Fuente del Inca ankommen sollten, unserem angepeilten Nachtquartier.

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Keine Ahnung wie viele Kilometer es von unseren Ruinen bis in das Dörfchen waren, es waren auf jeden Fall ganz schön viele, Bernhard würde sagen zu viele. Die Insel ist sehr hügelig, die Steigungen sind nicht wirklich wild, aber in einer Höhe von 3.800 Metern (auch wenn ich mich da wiederhole) macht einem ein Höhenunterschied von 20 – 30 Metern manchmal schon ganz schön zu schaffen. Irgendwie wollte der Weg auch kein Ende nehmen und die versprochenen Zwischenstationen an denen wir uns orientieren wollten, gab es irgendwie auch nicht. So haben wir nachmittags erstmal ne halbe Stunde in einem Eukalyptuswäldchen geschlummert. Nun konnte es ja nicht mehr so weit sein, war es aber.

Endlich kam ein Haus in Sicht und dort wurde uns auch gleich „hospedaje“ (Unterkunft) angeboten. Unsere Fragen nach warmem Wasser konnten sie uns aber nicht mit „ja“ beantworten, so sind wir weitergelaufen. (ja, ja nach so einem Tag brauchten wir die wirklich!) Der Junge des Hauses hat uns dann ins Dorf zu einer Unterkunft mit warmem Wasser geführt. Endlich angekommen!!! Das Zimmer war auch toll – Blick auf den Titicacasee und sehr hübsch. Da haben wir dann gar nicht mehr lange überlegt oder vielleicht waren wir dazu auch gar nicht mehr in der Lage. Jedenfalls haben wir nur noch einen Happen gegessen und sind dann tot ins Bett gefallen. Ach ja, der Sonnenuntergang war traumhaft, soviel haben wir noch mitbekommen.

Nachts hat es geregnet und gehagelt und wie wild geblitzt. Aber wir hatten es schön kuschelig in unserem Bett. 🙂

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Weil uns die Insel, die Landschaft, der Blick auf den Titicacasee und die Ruhe dort so gut gefallen haben sind wir gleich noch einen Tag länger als ursprünglich geplant dort geblieben. Haben ganz entspannt noch ein paar kleinere Spaziergänge unternommen und unsere Füße (ok nur meine) im Titicacasee gebadet. Am Hafen haben wir auch ein Boot beobachtet, das vier Mal wieder zurück zum Bootssteg kam, weil noch Leute mitfahren wollten….wirklich nett!

Heute morgen wurden wir dann mit Regen und Hagel geweckt, aber das war nur von kurzer Dauer. Um halb 11 sind wir dann mit dem Boot zurück zum Festland nach Copacabana gefahren und von dort aus gleich mit dem Bus weiter nach Puno. (Wie wir heute erfahren haben gibt es in Copacabana montags, mittwochs und freitags bis 18 Uhr keinen Strom. Wie uns ein kleines Mädchen erzählte haben sie zwar Strom aber keine Energie – alles klar?! ;)) Am Mittwochmorgen starten wir von Puno aus zur Halbinsel Capachica. Morgen werden wir ganz entspannt Puno erkunden.

P.S. Mehr Fotos gibt es in der Galerie.

One thought on “Sonne pur auf der Isla del Sol”

  1. Jajaja, ich hatte schwer zu kaempfen. Die alten Inkas haben ihre Wege auch nicht so gebaut, dass man immer schoen eben laufen kann, sondern von einer Huegelkuppe zur naechsten. Okay, vielleicht waren es auch die Nachfahren der Inkas, die dort die Wanderwege angelegt haben. Wie dem auch sei, wandern in fast 4000 Metern Hoehe ist definitiv nix fuer mich…

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